Mittelspecht in Bad Herrenalb – Spezialist der alten Eichen
Vor zwei Jahren hatte ich das Glück, einen Mittelspecht direkt am Futterhaus in meinem Garten zu sehen. Hinter unserem Haus Unter den Felsen lebt zudem ein Paar, dessen Rufe man an stillen Tagen hören kann.
Der beste Platz für Beobachtungen ist aber das Gaistal, rund um die Spechtschmiede. Setzt man sich dort kurz vor der Dämmerung auf die Bank unterhalb des Restaurants, hat man gute Chancen, den charakteristischen Ruf aus den Obstbäumen gegenüber zu hören – und mit etwas Glück zeigt er sich auch.

Spezialist der Eichen
Der Mittelspecht ist stark gebunden an alte Eichenbestände. Er braucht Bäume mit grober Rinde, Astlöchern und reichlich Totholz. Anders als der Buntspecht trommelt er kaum – seine Anwesenheit verrät er meist durch sein scharfes „kik“.
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Indikatorart: Fachleute (z. B. NABU, LUBW) sehen im Mittelspecht eine Schlüsselart für alte Eichenwälder.
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Seltenheit: In vielen Regionen ist er verschwunden, weil uralte Eichen fehlen.
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Bad Herrenalb: Dass hier mindestens zwei Paare vorkommen, zeigt, wie intakt und vielfältig das Wald- und Kulturland noch ist.
Naturkapital für die Region
Einen Mittelspecht zu hören oder zu sehen, ist für viele Ornithologen ein Höhepunkt. Dass er in Bad Herrenalb regelmäßig vorkommt, ist mehr als ein Naturerlebnis – es ist Naturkapital, das die Region von anderen abhebt.
Wie im biodynamischen Weinbau, wo gesunde Reben nur in einem vielfältigen Umfeld gedeihen, so braucht auch der Mittelspecht ein intaktes, holistisches Ökosystem. Alte Eichen, Obstwiesen und Wälder im Gaistal machen Bad Herrenalb zu einem der besten Orte, um diesen Spezialisten zu erleben.
FAQ
Wie unterscheidet man den Mittelspecht vom Buntspecht?
Der Mittelspecht hat ein durchgehend rotes Kopfkäppchen und keine schwarzen „Bartstreifen“. Er wirkt kleiner und zierlicher.
Wann ist die beste Zeit, ihn zu hören?
Am ehesten im Frühjahr und Sommer, besonders in der Dämmerung, wenn er sein scharfes „kik“ ruft.
Wo hat man die besten Chancen in Bad Herrenalb?
Im Gaistal an der Spechtschmiede, kurz vor Einbruch der Dunkelheit, sowie in alten Eichenbeständen rund um Unter den Felsen.
Warum ist der Mittelspecht so bedeutend?
Weil er nur dort vorkommt, wo alte Eichen stehen. Er ist ein lebender Beweis für den Wert solcher Wälder und Streuobstwiesen.
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