Wie Fintech funktioniert – Partnerbanken, APIs, Regulierung

Was Fintech dem Kunden bringt – Teil 2: Wie es im Hintergrund funktioniert

Aktualisiert am 17.10.2025

Damit Fintech-Dienste so einfach wirken, laufen im Hintergrund viele technische und rechtliche Prozesse. Die wichtigsten Bausteine sind Partnerbanken, APIs und ein klarer Regulierungsrahmen.

1. Partnerbanken – das Rückgrat des Systems

Fintechs wie Trade Republic, Vivid oder N26 halten Kundengelder nicht selbst. Sie arbeiten mit lizenzierten Partnerbanken zusammen (z. B. Solarisbank AG, Citibank Europe). Diese Banken führen die Konten technisch und rechtlich, stellen Einlagensicherung bereit und leiten Zinsen weiter. Das Fintech verwaltet die Oberfläche – die App, die Anzeige, den Kundendienst.

→ Ergebnis: volle Sicherheit wie bei jeder EU-Bank, aber mit moderner Benutzeroberfläche.

2. APIs – die digitalen Leitungen

APIs („Application Programming Interfaces“) verbinden alle Teile des Systems. Sie ermöglichen in Sekunden:

  • Kontostände abrufen
  • Zahlungen auslösen
  • Zinsen verrechnen
  • Depotwerte aktualisieren

APIs ersetzen langsame Dateiexporte und manuelle Prozesse. Dadurch können Fintechs neue Funktionen hinzufügen, ohne ihr gesamtes System neu zu bauen.

3. Regulierungsrahmen – Sicherheit durch Aufsicht

Auch wenn Fintechs jung und schnell sind, stehen sie unter Aufsicht der BaFin oder einer anderen europäischen Behörde. Je nach Tätigkeit gelten unterschiedliche Regeln:

  • Zahlungsdienste → PSD2-Richtlinie
  • Wertpapierhandel → MiFID II
  • Datenschutz → DSGVO

Das heißt: Technik modern, aber Regeln klassisch – sie schützen Kunden und sorgen für Vertrauen.

4. Einnahmemodell im Hintergrund

Fintechs verdienen Geld über:

  • Zinsmargen zwischen EZB-Zins und Kundenzins
  • Orderflow-Gebühren von Handelspartnern
  • ETF-Sparplan-Provisionen
  • Premium-Funktionen (z. B. Karten, Steuerreports)

Alles läuft weitgehend automatisiert – hohe Nutzerzahlen kompensieren kleine Margen.

Fazit Teil 2

Fintechs verbinden regulierte Banken, moderne Schnittstellen und automatisierte Abläufe. Für den Kunden entsteht so eine schnelle, sichere und transparente Finanzumgebung – die gleiche Stabilität wie bei einer Bank, aber mit der Effizienz einer Software-Plattform.

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