Bad Herrenalb verpasst seine Chance mit Wildtier-Tourismus
Wildtiertourismus ist weltweit ein Wachstumsmarkt – über 110 Milliarden Euro jährlich. Das ist ein Vielfaches dessen, was klassische Freizeitangebote wie Klettern erwirtschaften. Regionen, die ihre einzigartige Flora und Fauna sichtbar machen, sichern Artenvielfalt und schaffen Einnahmen.
Chancen vor der Haustür
2024 brütete ein Uhupaar erfolgreich an der Oberen Gruppe – ein seltenes Ereignis in Baden-Württemberg. Als Unternehmer in Bad Herrenalb und Betreiber von Assaggi-Weinhandel sehe ich hier eine vertane Gelegenheit: Naturfreunde, Birdwatcher und nachhaltige Touristen suchen genau solche Orte. Doch während die Stadt über leere Kassen klagt, bleibt dieses Naturwunder eine Randnotiz.
Vorteile von Wildtier-Tourismus
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Höhere Wertschöpfung pro Besucher: Naturtouristen investieren mehr in Übernachtung, Gastronomie, Führungen.
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Ganzjährige Attraktivität: Uhus, Wanderfalken, Spechte und seltene Pflanzen sind keine Saisonware.
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Profilierung: Ein Ort, der für Natur und Biodiversität steht, gewinnt Marke und Aufmerksamkeit weit über die Region hinaus.
Was fehlt?
Eine klare Strategie. Ohne gezielte Angebote – Naturtouren, Beobachtungspunkte, Kooperationen mit lokalen Betrieben – bleibt das Potenzial ungenutzt. Realistisch betrachtet bringen Kletterer nur einen Bruchteil der Umsätze, die Naturtourismus generieren könnte.
Fazit
Wer Natur als Hindernis sieht, verliert. Wer sie als Erlebnis gestaltet, gewinnt Zukunft. Bad Herrenalb muss jetzt entscheiden, ob es nur mit Kletterwänden verbunden sein will – oder als Vorzeigeregion für Naturerlebnis und Artenvielfalt.
Bad Herrenalb – Uhu Brut als Zeichen eines starken Ökosystems