Warum „German Riesling“ ein Missverständnis ist
Oft spricht man international von German Riesling. Doch das ist ein Missverständnis – es reduziert ein komplexes Thema auf ein Schlagwort. In Wahrheit prägt kein anderes Land den trockenen Riesling so sehr wie Deutschland (Deutsches Weininstitut).
Von Elsass nach Deutschland – ein Paradigmenwechsel
Früher galt das Elsass als Adresse für trockene Rieslinge. Doch in den 1990er Jahren änderte sich das Bild:
- Im Elsass entwickelte sich ein Stil von Fülle und barocker Opulenz (Stuart Pigott, 2014).
- In Deutschland entdeckte man Terroir und Präzision, ausgedrückt durch Riesling trocken (Johnson/Robinson, World Atlas of Wine).
Damit übernahm Deutschland die führende Rolle für trockene Rieslinge weltweit.
Vielfalt der Regionen
Trockener Riesling ist keine Einheitsformel – jede Region bringt eigene Ausdrucksformen hervor:
- Baden – wärmer, kräftig (DWI Baden).
- Südpfalz – mineralisch, international gefragt (VDP Pfalz).
- Nordpfalz – kühler, spannungsgeladen.
- Rheinhessen – vielseitig, innovativ (Falstaff Rheinhessen).
- Mosel – filigran, schieferbetont (Decanter Mosel Guide).
- Nahe – vielfältige Böden, expressiv.
- Rheingau – historisches Herz des Rieslings (VDP Rheingau).
Warum trockener Riesling so einzigartig ist
Trockener Riesling ist lokal verankert und zugleich international anerkannt (Wine Spectator Riesling Report).
- Heimat – Ausdruck von Boden, Klima, Winzer.
- Weltklasse – etabliert in den besten Restaurants der Welt.
Das macht Riesling trocken zur großen deutschen Weinidee.