Jacquesson 747/s Champagner: Ein Teures Vergnügen oder Sein Geld Wert?
Diese Frage ist schwer zu beantworten, insbesondere im Kontext des kürzlich veröffentlichten Jacquesson 747 Extra Brut. Wir hatten kürzlich das Vergnügen, den 747 zu verkosten, der trotz neuer Eigentümer weiterhin von den Chiquet-Brüdern verschnitten wird. Es ist leicht, nostalgisch auf die alten Preise von Jacquesson zurückzublicken, besonders angesichts des aktuellen Preises. Es ist jedoch wichtig, sich darauf zu konzentrieren, was der 747 zu bieten hat.
Verkostung des Jacquesson 747
Beim Verkosten wird die pure Kraft dieses Champagners offensichtlich. Die Nase ist oxidativ, mit Aromen von Gebäck und Brioche. Der Jacquesson 747 ist noch sehr jung, und jede Beschreibung seiner Aromen wäre verfrüht, da dieser Champagner das Potenzial hat, über 10 Jahre oder mehr zu reifen. Er bietet ein cremiges Mundgefühl und überraschend gute Säure für den Jahrgang 2019. Ich würde diesen Champagner als "gourmand" beschreiben, oder wie ein Kunde treffend sagte, als "Winterchampagner". Ich sehe ihn als perfekte Ergänzung zu Gerichten wie Truthahn, Fasan, Kapaun oder einem großen Fisch wie einem im Ganzen gerösteten Steinbutt.
Reifepotenzial und Geduld
Ich empfehle dringend, diesen Champagner noch einige Jahre zu lagern. Man spürt das Potenzial, aber Geduld ist erforderlich. Wir treten in eine Ära ein, in der die Grenzen zwischen Winzerchampagner und markengetriebenem Produzenten-Champagner weniger deutlich werden. Ich würde den Jacquesson 747 eher zu den markengetriebenen Produzenten zählen, weniger terroirfokussiert und mehr im Hausstil.
Preisvergleich
In Bezug auf den Preis ist der Jacquesson 747 im Vergleich zu seinen historischen Kosten tatsächlich teuer. Im Vergleich zu anderen Produzenten in der markengetriebenen Kategorie, wie Egly-Ouriet, sticht der 747 jedoch hervor. Meiner Meinung nach übertrifft der 747 die jüngsten Veröffentlichungen von Egly-Ouriet, die leider zu teuer geworden sind. Wenn man ihn mit Burgund vergleicht, wäre dieser Champagner einem Spitzen-Premier Cru gleichzusetzen.
Schlussgedanken
Im Moment mag dieser Champagner überteuert erscheinen. Aber fünf Jahre später, bei einem Weihnachtsessen mit Kapaun und Trüffeln und Boudin Blanc nach dem Rezept von Alain Ducasse, wird dieser Champagner ein Traum sein. Ein abschließendes Wort zur Dosage: Während dieser Champagner als Brut Nature funktionieren könnte, wirkt die Dosage von 1,5 g/l wie eine Prise Salz, die Tiefe und Komplexität hinzufügt. Er braucht einfach Zeit, um seine Magie zu entfalten.
Erleben Sie den luxuriösen Jacquesson 747 – ein Champagner, der unvergleichliche Qualität und außergewöhnliches Reifepotenzial verspricht.