Clandestin, Petit Clergeot und die Philosophie des Zero Dosage im Winzer-Champagner

Veröffentlicht am: 22.10.2025 – Autor: Donald Pennet

Was bedeutet „Zero Dosage“ für den Champagner?

Zero Dosage, auch bekannt als Brut Nature, bezeichnet Champagner, dem nach der zweiten Gärung kein Zucker zugesetzt wird. Das Ergebnis ist ein trockener, präziser Wein, der die reinen Merkmale des Bodens, Klimas und der Weinbergsarbeit erkennen lässt. Diese Stilistik findet sich sowohl bei Clandestin als auch bei Petit Clergeot – zwei Erzeugern, die auf Authentizität statt Glanz setzen.

Die Philosophie hinter Zero Dosage

Clandestin, das Gemeinschaftsprojekt von Bertrand Gautherot und Benoît Dousset, steht exemplarisch für diesen Ansatz. Die Trauben stammen aus biologisch und biodynamisch bewirtschafteten Weinbergen der Aube. Durch den bewussten Verzicht auf Dosage bleibt die Energie und Präzision des Terroirs spürbar.

Auch Petit Clergeot aus Polisot, in unmittelbarer Nähe, folgt dieser Linie – mit eigenständiger Interpretation. Paul-Bastien Clergeot liest bewusst rund ein Grad unter der üblichen Reife, um Frische und Struktur zu erhalten. In der zweiten Gärung verwendet er weniger Zucker für die Tirage, was eine feinere Mousse und eine wahrnehmbare Ruhe im Glas ergibt. Der Effekt ist kein niedrigerer Druck, sondern eine texturale Finesse, die den Terroirausdruck verstärkt.

Wie tragen Clandestin und Petit Clergeot zur Einzigartigkeit des Terroirs bei?

Beide Produzenten arbeiten mit einer Parzellenphilosophie: jede Lage wird separat vinifiziert. Während Clandestin konsequent unfiltriert und ohne Dosage abfüllt, kombiniert Clergeot Amphoren, Holz und Edelstahl, um die unterschiedlichen Lagen – Chevry, Les Commes, Haut Revers du Chutat – individuell herauszuarbeiten. Diese kompromisslose Arbeit bewahrt die Klarheit der Weine und lässt die Aube als eigenständiges Terroir innerhalb der Champagne erkennen: mineralisch, ruhig, präzise.

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Stand: 22.10.2025 – Aktualisiert durch Assaggi-Weinhandel