Champagne Perseval-Farge La Pucelle Brut

Parcellaire La Pucelle Brut Premier Cru

100% Pinot Noir

Nach einer Pause vom Champagnertrinken wollte ich mit einem Knall wieder in Fahrt kommen.

Ein Grand Cru Champagner in einer Premier Cru Lage. Der La Pucelle hat die Anmut eines großartigen Champagners. Die Nase wird von komplexen autolytischen Aromen dominiert, die von Crème brûlée, Patisserie, Brioche, gerösteten Nüssen, geschmorten Äpfeln, Galettes des rois - eigentlich von der ganzen Melange dessen, was man unter Autolytik im Champagner verstehen könnte - umfassen. Die Perlung ist gedämpft. Der Champagner benötigt etwa eine Stunde, um seine wahre Form zu finden. Er ist nicht linear, und der dominante Auftakt verbirgt zunächst die Tiefe und die Vielfalt der Nuancen, die von diesem Champagner ausgehen. Die Säure fühlt sich an wie verbrannte Zitronenschale, und in der Mitte des Gaumens entfaltet sich ein Salmagundi aus salziger Mineralität. Ein äußerst raffinierter Champagner mit großem Potenzial.

Ich habe den Pucelles vor ein paar Wochen probiert, nur ein Glas, und ein Teilnehmer der Verkostung sprach von einer Ähnlichkeit mit Krug. Bei solchen Vergleichen muss man vorsichtig sein. Da ich kein Spitzenverkoster bin, sondern eher ein bedächtiger Verkoster, der solche Einschätzungen nur zögerlich abgibt und eine ganze Flasche über einen bestimmten Zeitraum benötigt, um zu einem solchen Urteil zu gelangen, würde ich sagen: Ja, es gibt eine Verwandtschaft. Wenn der Krug NV eine Torte mit hundert Schichten ist, dann ist der Pucelle eine Torte mit 50 Schichten. Ich denke, dass die Unterschiede zwischen den beiden Weinen nicht so deutlich sind und der Pucelle ein würdiger Konkurrent ist. Mit der Zeit würde Krug die Nase vorn haben, während der Pucelle ihm in Schildkrötenmanier hinterherhinken würde.

Für unter 80€ eine fantastische Leistung.

Alk: 12%

Enthält Sulfite